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95plus-Kreis
Protokoll des ersten Video-Chats des 95plus-Kreises am 21. Oktober 2011

07.11.2011

Für den ersten Video-Chat des 95plus-Kreises nutzten wir den Dienst Google+ Hangout. Leider ist die Teilnehmerzahl begrenzt auf 10, so dass zwei späte Teilnehmer nicht mehr reinkamen. Wie haben den Hangout nicht mitgeschnitten, hier nur die wichtigsten Ergebnisse.

1. Teilnehmer (10 Kanäle)

  • Christian Bartl (VERDINOcom)
  • Brigitte Bornemann (BIT Informationsdesign)
  • Catherine de Courten (beans-n-bites)
  • Sylvia Egger (brainbits)
  • Jan Entzminger (Blindwerk)
  • Nurdan Ergün (Materna)
  • Markus Erle (Wertewerk)
  • Detlev Fischer / Thomas Mayer / Sonja Weckenmann (BIK)
  • Timo Wirth (Aperto)
  • Tiffany Wyatt (feld.wald.wiese)

2. Hangout-Technologie ausprobieren

Das erste Ziel war es, zu probieren, ob Google+ / Hangout sich überhaupt als Videokonferenztechnik für unsere Zwecke eignet. Es ist etwas ungewohnt, funktioniert aber schon ganz gut. Störgeräusche kann man durch das Abstellen des Mikros unterdrücken (man muss nur dran denken, es auch wieder anzustellen vor dem Sprechen). Vielleicht probieren wir Handzeichen beim nächsten Mal, vielleicht ist das auch unnötig.

Schade ist natürlich die Begrenzung auf 10 Teilnehmer – wer zu spät kommt, kommt nicht mehr rein in den Hangout. Hier können wir überlegen, ob zu spät gekommene Teilnehmer nicht wenigstens passiv zugucken und zuhören können. Das ist wohl technisch möglich.

3. Gemeinsame Prüfungen, Status und Bedarf

Es folgte eine Rundfrage nach in der nächsten Zeit anstehenden gemeinsamen Prüfungen mit BIK. Insgesamt lässt sich feststellen, dass für kleinere Angebote der Preis für abschließende Prüfungen abschreckend wirkt. Große Angebote, die in Frage kommen, gibt es bei vielen der Agenturen nicht so häufig (1-2 mal im Jahr). Die Anforderung, möglichst regelmäßig zu prüfen, um als Agentur Prüfkompetenz aufzubauen und schließlich Prüfstelle zu werden, ist also gar nicht so leicht erfüllbar.

Nachtrag: BIK weist darauf hin, dass es mit dem neuen BITV-Test nun auch entwicklungsbegleitende Tandemtests gibt. Das könnte die Eingangsschwelle in manchen Fällen etwas absenken).

4. Weitere Videokonferenzen des 95plus-Kreises

Es wurde vorgeschlagen und fürs erste beschlossen, regelmäßig alle zwei Monate ein 95plus-Kreis Hangout zu machen, um sich kurz zu schließen. Für diese Termine können auch technische Themen vorbereitet in einem Google+ Kreis etwas vorbereitet werden. Natürlich muss nicht unbedingt BIK die Vorbereitung und Leitung solcher Hangouts machen. Sylvia Egger (brainbits) schlug vor, zu einen Hangout zum Thema Textvergrößerung einzuladen. Weitere Vorschläge sind willkommen!

Hinweis: Kürzlich gab es zum Thema reine Textvergrößerung ja auch Artikel auf bitvtest.de (Textvergrößerung: warum Zoom-Vergrößerung nicht ausreicht, und The case for text-only resizing: a look at twenty online news sites). Außerdem erschien auf der W3C WAI Mailing List ein umfangreicher Essay von Wayne Dick: Exclusion of Visual Readers with Low Vision from WCAG 2.0 and the 508 Revise, in dem argumentiert wird, dass die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen mit Anforderungen an die Nutzung eigener Stylesheets und Typographieeinstellungen in der WCAG WG unterrepräsentiert waren und diese Nutzergruppe heute schlechter da steht als vor der Einführung der WCAG 2.0 und der (laufenden) Überarbeitung von Section 508 gemäß WCAG.

5. Technische Fragen

Zwei Technische Fragen wurden diskutiert:

5.1. Überschriften

Detlev Fischer (BIK) berichtete über die Kritik an der Bewertung von Überschriften im letzten Test des Monats und bat um Stellungnahmen der Agenturen zur Möglichkeit einer Abwertung auf "eingeschränkt zugänglich" bei den Überschriften-Prüfschritten 1.3.1a "HTML-Strukturelemente für Überschriften" und 2.4.1a "Inhaltsbereiche strukturiert".

Die augenblickliche Haltung von BIK lässt sich so zusammenfassen: Bisher sind in der Prüfpraxis kaum Fälle aufgetaucht, in der das Fehlen von Überschriften sehr gravierende Barrieren hervorgerufen hätte. Außerdem haben Überschriften-Prüfschritte mit 3 bzw. 2 Punkten ohnehin ziemliches Gewicht.

Sicher sind Fälle denkbar, an denen umfangreiche hierarchisch organisierte Inhalte (etwa Dissertationen) auf einer Seite stehen und durch ein Fehlen von Überschriften die Navigation für Screenreader-Nutzer sehr erschwert ist. Tritt das Problem vereinzelt auf und sind die Seiten nicht sehr lang, kann man es kaum als so gravierend bezeichnen, dass eine Abwertung in der gleichen Weise gerechtfertigt wäre wie etwa bei Tastaturfallen oder wichtigen grafischen Bedienelementen ohne Alternativtext.

Das BIK-Team wird prüfen, bei welchen weiteren Prüfschritten die Möglichkeit einer Abwertung gegeben werden sollte. Im Fall des bemängelten Tests mit fehlenden Zwischenüberschriften (91,5 Punkte für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ) wäre eine Abwertung wohl unverhältnismäßig gewesen. Bei der geprüften Seite handelte es sich eher um ein isoliertes redaktionelles Problem (welches übrigens in Reaktion auf unseren Test bereits behoben wurde), nicht um ein generelles Versäumnis.

5.2. Umgang mit der Flash-Tastaturfalle im Firefox-Browser

Ein weiterer Kritikpunkt anlässlich des letzten Tests des Monats war die Akzeptanz einer Tastaturfalle in Flash-Inhalten, die durch einen Bug des Firefox-Browsers verursacht wird. Dazu gab es schon seit längerem eine Ausnahmeregelung im BITV-Test. Die Kritik verwies auf die WCAG 2.0-Technik FLASH17, die einen praktischen Workaround in ActionScript (also als Teil der Flash-Programmierung) beschreibt.

Von den Agenturen kam der Hinweis, dass der in FLASH17 vorgeschlagene Workaround evtl. nicht für alle Inhalte, etwa Videos, anwendbar ist. Der Workaround funktioniert außerdem laut Technik nur in Firefox und nicht in anderen nicht-IE-Browsern. Diese Frage muss noch näher mit Hilfe eines Experten für zugängliches Flash geprüft werden.

Hinweis: BIK hat inzwischen die Bewertung der Flash-Tastasturfalle im Prüfschritt 2.1.1a Ohne Maus nutzbar geändert, da man jetzt im Firefox in Flash-Objekte hinein tabbt, aber nicht mehr mit der Tastatur herauskommt. Ohne Workaround wird der  jetzt mit "nicht erfüllt" gewertet.