28.04.2011
In diesem Monat untersuchen wir aus aktuellem Anlass die Website des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). Im Zuge der Atomkatastrophe in Japan ist dieses Bundesamt in das öffentliche Interesse gerückt und war zeitweise wegen Überlastung nicht erreichbar. Wie ist es um die Barrierefreiheit dieser anscheinend für viele Menschen wichtigen Informationsquelle bestellt?
Startseite des Bundesamtes für Strahlenschutz (www.bfs.de)
Im letzten Test des Monats haben wir mit dem Bundesministerium für Gesundheit eine Website vorgestellt, deren Zugänglichkeit sich nach einem aktuellen Relaunch deutlich verschlechtert hat. Das Angebot des BfS zeigt ein anderes Extrem: Barrierefreiheit ist hier offenbar noch nie Thema gewesen. Die Website wirkt wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen des Webdesigns. Das betrifft auch die visuelle Gestaltung, vor allem aber die technische Umsetzung.
Wie immer im Test des Monats haben wir 3 Seiten exemplarisch getestet. Die Startseite, eine Seite mit aktuellen Informationen über die Lage in Japan, sowie eine Seite mit einer tabellarischen Darstellung der meldepflichtigen Ereignisse in deutschen Kernkraftwerken. Die Umsetzung entspricht nicht den heute gängigen Standards. Die Liste der nicht erfüllten Prüfschritte ist entsprechend lang und deckt praktisch alle denkbaren Bereiche ab. Beispiele sind fehlende Alternativtexte, das Fehlen einer nennenswerten Strukturierung, und ein verschachteltes Tabellenlayout. Alle Details finden Sie im Prüfbericht.
In der derzeitigen Form ist das Webangebot des BfS hinsichtlich der Barrierefreiheit ein hoffnungsloser Fall. Hier hilft nur ein kompletter Relaunch. Andere Angebote des BfS, zum Beispiel das Infoangebot zum Endlager Asse, zeigen, dass dort durchaus auf eine standardkonforme und gut zugängliche Umsetzung Wert gelegt wurde. Wir hoffen, dass sich auch die Website des BfS bald in zeitgemäßer und barrierefreier Form präsentieren wird.
Internetadresse: www.bfs.de
Geprüft am: 27. 4. 2011
Testergebnis: 70 von 100 Punkten (schlecht zugänglich)