23.12.2010
In diesem Monat untersuchten wir das Webangebot des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Passend zur Weihnachtszeit konzentrieren wir uns dabei auf Seiten zum Thema Online-Spenden.
Startseite des Deutschen Roten Kreuzes (www.drk.de)
Auf der vorbildlich gestalteten Hilfe-Seite finden die Besucher, neben Hinweisen zur Orientierung im Webangebot und Bedienhinweisen, eine deutliche Aussage zum Anspruch des DRK in Sachen Barrierefreiheit:
Die Grundsätze des Roten Kreuzes machen es für uns zu einer Selbstverständlichkeit, alle unsere Internetangebote für alle Menschen zugänglich zu machen. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob jemand körperlich eingeschränkt ist oder nicht alle technischen Neuerungen zur Verfügung hat.
Die Ergebnisse unseres Tests zeigen, dass das keine Floskeln sind. Die Website ist gut zugänglich. Zu kritisieren sind aus unserer Sicht lediglich die relativ schwachen Helligkeitskontraste für h1
und h2
Überschriften (Weiß auf Grau), die nicht immer durchgängig logische Überschriftenstruktur, und die nicht durchgehend gute Tastaturbedienbarkeit des Spendenformulars.
Bei so einer relativ großen Website wie drk.de ist es kaum vermeidbar, dass sich im Betrieb, meist durch redaktionelle Bearbeitung, kleinere Fehler oder Probleme einschleichen. So gibt es zum Beispiel Unregelmäßigkeiten mit Alternativtexten für die Grafiken im Teaser-Karussell auf der Startseite. Diese sind, trotz unterschiedlicher Inhalte, teilweise identisch.
Im Formular für Online-Spenden gibt es Probleme mit Alternativtexten und mit der Fokusreihenfolge. Bei der Eingabe der Kontoinformationen finden sich zwei readonly
-Eingabefelder, die im weiteren Verlauf der Online-Spende automatisch ausgefüllt werden (Kontoinhaber und Kreditinstitut). Diese relativ wichtigen Informationen werden lediglich über das title
-Attribut einer (nicht verlinkten) Grafik vermittelt. Der Inhalt des ebenfalls vorhandenen alt
-Attributs ist nichtssagend, er lautet schlicht "Info".
Ebenfalls nicht optimal ist die Strukturierung des Formulars. Hier werden teilweise fieldsets
für einzelne Eingabelemente verwendet.
Im unteren Bereich des Formulars, in dem der Spendenzweck gewählt werden kann, ist die Fokusreihenfolge für Tastaturnutzer schwer nachvollziehbar. Nach vier Hauptoptionen ist eine zusätzliche Detailauswahl (Verwendungszweck nach Region bzw. nach Thema) ausklappbar. Während die Detailauswahl sich optisch als zwei klar abgegrenzte, zusätzliche Gruppen von Radio-Buttons präsentiert, sind diese tatsächlich Teil nur einer einzigen Gruppe. Will man nach dem Öffnen der Detailauswahl die Auswahl des Spendenzwecks über die Pfeiltasten der Tastatur vornehmen, muss man (im Firefox-Browser) erstmal wieder zwei Schritte rückwärts tabben (Anmerkung: dies wurde anscheinend im Prüfzeitraum geändert: jetzt reicht ein Rückwärtsschritt). Das ist schlecht nachvollziehbar. Verstärkt wird das Problem durch die schwache Fokushervorhebung im Formular.
Hier wie bei den bereits genannten übrigen kleinen Defiziten ist noch deutlich Raum für Verbesserungen.
Internetadresse: www.drk.de
Geprüft am: 22. 12. 2010
Testergebnis: 90,25 von 100 Punkten (gut zugänglich)