2010 gab es keine umfangreichen Änderungen der Prüfschritte. Die nächste Veröffentlichung von überarbeiteten Prüfschritten erfolgt, wenn die derzeit in Arbeit befindliche BITV 2.0 in Kraft tritt (bzw. bei Veröffentlichung des neuen WCAG-2-Tests). Geändert wurde lediglich der Prüfschritt 13.1.1 "Aussagekräftige Linktexte" als Nachtrag zur letzten Überarbeitung des BITV-Tests im Herbst 2009, bei der die Prüfschritte an die Anforderungen der WCAG 2.0 angeglichen wurden. Weitere Aktualisierungen des Prüfverfahrens betreffen die Seitenauswahl (Einbeziehung unterschiedlicher Seitenzustände) sowie die Aktualisierung der Werkzeugliste (einzusetzende Browser).
Überarbeitung von Prüfschritten im Jahr 2010
Prüfschritt 13.1.1 "Aussagekräftige Linktexte"
Die Aussagekraft eines Links kann nun auch über den "programmatisch bestimmbaren Kontext" sichergestellt werden und muss nicht mehr kontextunabhängig, d.h. in sich selbst aussagekräftig sein. Es reicht aus, wenn der Linktext durch den umschließenden Absatz (p) oder das umschließende Listenelement (li) aussagekräftig wird. Auch die vorangehende Überschrift, die Überschrift einer den Link umschließenden Tabellenzelle oder ein übergeordnetes Listenelement werden akzeptiert natürlich nur, wenn aus ihnen die Bedeutung des Linktextes klar wird.
Es ist weiterhin möglich, den Prüfschritt durch zusätzlichen per CSS versteckten Text oder den Text des alt-Attributs einer mit im Link eingeschlossenen Grafik zu erfüllen.
Eine gewichtige Änderung betrifft das title-Attribut. Nach den WCAG 2.0 ist die Erfüllung über das title-Attribut zwar möglich (sufficient technique H33: Supplementing link text with the title attribute), gleichzeitig wird aber ausdrücklich von der Verwendung dieser Technik abgeraten:
Da das title-Attribut für Tastaturnutzer nicht zugänglich ist und oft auch Screenreader-Nutzern nicht ausgegeben wird, ist die volle Erfüllung des Prüfschritts allein über einen ergänzenden Text im title-Attribut nicht länger möglich.
Seitenauswahl: unterschiedliche Seitenzustände einbeziehen
Die Seitenauswahl beinhaltet die Aufgabe, mit den Seiteninhalten zu interagieren, um dynamisch erzeugte zusätzliche Seitenzustände aufzuspüren. Bei der Seitenauswahl werden, falls vorhanden, die verschiedenen skriptgesteuerten Zustände einer Seite berücksichtigt und festgelegt. Dies können z.B. Einblendungen von Bereichen, Lightboxen, dynamisch erzeugte Fehlermeldungen oder eine Abfolge zusammengehöriger Schritte auf derselben Seite sein (Webanwendungen).
Zusätzlich festgelegte Zustände und Prozesse werden in der Seitenauswahl klar benannt und durchnummeriert oder beziffert, damit in Prüfkommentaren und bei Bewertungen hierauf Bezug genommen werden kann.
Neue Werkzeugliste
Zur Prüfung werden die Browserversionen Internet Explorer 8 und Firefox 3.6 eingesetzt.