-
5 Allgemeine Anforderungen
- 5.2
- Aktivierung von Barrierefreiheitsfunktionen
- 5.3
- Biometrie
- 5.4
- Erhaltung von Barrierefreiheitsinformationen während der Umwandlung
- 5.5.1
- Möglichkeiten der Bedienung
- 5.5.2
- Unterscheidbarkeit der bedienbaren Elemente
- 5.6.1
- Taktiler oder auditiver Status
- 5.6.2
- Visueller Status
- 5.7
- Tastenwiederholung
- 5.8
- Annahme eines zweifachen Tastenanschlags
- 5.9
- Gleichzeitige Benutzerhandlungen
-
6 Zwei-Wege-Sprachkommunikation
- 6.1
- Audiobandbreite für Sprache
- 6.2.1.1
- RTT Kommunikation
- 6.2.1.2
- Gleichzeitige Verwendung von Sprache und Text
- 6.2.2.1
- Visuell unterscheidbare Darstellung
- 6.2.2.2
- Durch Software bestimmbare Sende- und Empfangsrichtung
- 6.2.2.3
- Sprecheridentifizierung
- 6.2.2.4
- Visuelle Anzeige von Audio mittels RTT
- 6.2.3
- Interoperabilität
- 6.2.4
- Reaktionsfähigkeit von RTT
- 6.3
- Anruferkennung
- 6.4
- Alternativen zu sprachbasierten Diensten
- 6.5.2
- Auflösung
- 6.5.3
- Bildfrequenz
- 6.5.4
- Synchronisation zwischen Audio und Video
- 6.5.5
- Visueller Anzeiger von Audio bei Video
- 6.5.6
- Sprecheridentifizierung mittels Video- (Gebärdensprach-)Kommunikation
-
7 Videofähigkeiten
- 7.1.1
- Wiedergabe der Untertitelung
- 7.1.2
- Synchronisation der Untertitelung
- 7.1.3
- Erhaltung der Untertitelung
- 7.1.4
- Eigenschaften von Untertiteln
- 7.1.5
- Gesprochene Untertitel
- 7.2.1
- Wiedergabe der Audiodeskription
- 7.2.2
- Synchronisation der Audiodeskription
- 7.2.3
- Erhaltung der Audiodeskription
- 7.3
- Bedienelemente für Untertitel und Audiodeskription
-
11.1.1 Textalternativen
- 11.1.1.1a
- Nicht-Text-Inhalt – Bedienelemente
- 11.1.1.1b
- Nicht-Text-Inhalt – Grafiken und Objekte
- 11.1.1.1c
- Nicht-Text-Inhalt – CAPTCHAs
-
11.1.2 Zeitbasierte Medien
- 11.1.2.1
- Reines Audio und reines Video (aufgezeichnet)
- 11.1.2.2
- Untertitel (aufgezeichnet)
- 11.1.2.3
- Audiodeskription oder Medienalternative (aufgezeichnet)
- 11.1.2.4
- Untertitel (live)
- 11.1.2.5
- Audiodeskription (aufgezeichnet)
-
11.1.3 Anpassbar
- 11.1.3.1a
- Info und Beziehungen – Überschriften
- 11.1.3.1c
- Info und Beziehungen – Text
- 11.1.3.1b
- Info und Beziehungen – Tabellen
- 11.1.3.1d
- Info und Beziehungen – Formularelemente
- 11.1.3.2
- Bedeutungsvolle Reihenfolge
- 11.1.3.3
- Sensorische Eigenschaften
- 11.1.3.4
- Ausrichtung
- 11.1.3.5
- Eingabezweck bestimmen
-
11.1.4 Unterscheidbar
- 11.1.4.1
- Benutzung von Farbe
- 11.1.4.2
- Audio-Steuerelement
- 11.1.4.3
- Kontrast (Minimum)
- 11.1.4.4
- Textgröße ändern
- 11.1.4.5
- Bilder von Text
- 11.1.4.10
- Automatischer Umbruch (Reflow)
- 11.1.4.11
- Nicht-Text-Kontrast
- 11.1.4.12
- Textabstand
- 11.1.4.13
- Eingeblendeter Inhalt bei Darüberschweben (Hover) oder Fokus
-
11.2.1 Tastaturbedienbar
- 11.2.1.1
- Tastatur
- 11.2.1.2
- Keine Tastaturfalle
- 11.2.1.4
- Tastaturkürzel
-
11.2.2 Ausreichend Zeit
- 11.2.2.1
- Zeitvorgaben anpassbar
- 11.2.2.2
- Pausieren, stoppen, ausblenden
-
11.2.3 Anfälle
-
11.2.4 Navigierbar
- 11.2.4.3
- Fokus-Reihenfolge
- 11.2.4.4
- Linkzweck (im Kontext)
- 11.2.4.6
- Überschriften und Beschriftungen (Labels)
- 11.2.4.7
- Fokus sichtbar
-
11.2.5 Eingabemodalitäten
- 11.2.5.1
- Zeigergesten
- 11.2.5.2
- Abbruch der Zeigeraktion
- 11.2.5.3
- Beschriftung (Label) im Namen
- 11.2.5.4
- Betätigung durch Bewegung
-
11.3.1 Lesbar
- 11.3.1.1
- Sprache der Software
-
11.3.2 Vorhersehbar
- 11.3.2.1
- Bei Fokus
- 11.3.2.2
- Bei Eingabe
-
11.3.3 Eingabeunterstützung
- 11.3.3.1
- Fehlerkennzeichnung
- 11.3.3.2
- Beschriftungen (Labels) oder Anweisungen
- 11.3.3.3
- Vorschlag bei Fehler
- 11.3.3.4
- Fehlervermeidung (rechtlich, finanziell, Daten)
-
11.4.1 Kompatibel
- 11.4.1.1
- Syntaxanalyse
- 11.4.1.2
- Name, Rolle, Wert
- 11.4.1.3
- Statusmeldungen
-
11.5 Barrierefreiheitsdienste
- 11.5.2.3
- Verwendung von Barrierefreiheitsdiensten
- 11.5.2.5
- Objektinformationen
- 11.5.2.6
- Zeile, Spalte und Kopfzeilen
- 11.5.2.7
- Werte
- 11.5.2.8
- Label-Beziehungen
- 11.5.2.9
- Eltern-Kind-Beziehungen
- 11.5.2.10
- Text
- 11.5.2.11
- Liste der verfügbaren Handlungen
- 11.5.2.12
- Ausführung der verfügbaren Handlungen
- 11.5.2.13
- Nachverfolgung des Fokus und der Auswahlattribute
- 11.5.2.14
- Änderung des Fokus und der Auswahlattribute
- 11.5.2.15
- Änderungsbenachrichtigung
- 11.5.2.16
- Änderungen von Zuständen und Eigenschaften
- 11.5.2.17
- Änderungen von Werten und Text
-
11.6 Barrierefreiheitsfunktionen
-
11.7 Benutzerpräferenzen
- 11.7
- Benutzerpräferenzen
-
11.8 Autorenwerkzeuge
- 11.8.1
- Inhaltstechnologie
- 11.8.2
- Erstellung barrierefreier Inhalte
- 11.8.3
- Erhaltung von Barrierefreiheitsinformationen bei Umwandlungen
- 11.8.4
- Reparaturunterstützung
- 11.8.5
- Vorlagen
-
12 Dokumentation und Support
Was wird geprüft?
Die Tastenwiederholung, die automatisch beim Halten einer Taste auf der Tastatur das jeweilige Zeichen wiederholt, soll, wenn sie sich nicht deaktivieren lässt, so konfigurierbar sein, dass die Taste mindestens zwei Sekunden gedrückt werden muss, bevor die Tastenwiederholung einsetzt (der Standard ist etwa eine halbe Sekunde). Dies sind üblicherweise Einstellungen des Betriebssystems, auf die Entwickler in der Regel keinen Einfluss haben. Apps sollten diese betriebssystemseitigen Einstellungen für Texteingaben übernehmen.
Warum wird das geprüft?
Menschen mit motorischen Einschränkungen haben manchmal das Problem, dass sie durch zu langes Drücken von Tasten unabsichtlich die Tastenwiederholung auslösen und dann Eingaben wieder löschen müssen. Das Abschalten der Tastenwiederholung bzw. das Einstellen einer längeren Verzögerung vor Einsetzen der Tastenwiederholung verringert dieses Risiko.
Wie wird das geprüft?
1. Anwendbarkeit des Prüfschritts
Der Prüfschritt wird nur geprüft, wenn die Tastenwiederholung nicht abstellbar ist und die Funktion in der App unterstützt wird. Bei iOS-Apps ist der Prüfschritt generell nicht anwendbar, da die Tastenwiederholfunktion absgeschaltet werden kann. Bei Android-Apps ist der Prüfschritt nur anwendbar, wenn die Ansicht Texteingabefelder für Tastatureingaben enthält. Geprüft wird nicht die systemseitige Einstellung selbst, sondern nur, ob diese auch bei Texteingaben in der App greifen.
2. Prüfung
Die Funktion Tastenwiederholung ist, soweit vorhanden, eine generelle Einstellung auf Betriebssystem-Ebene. Für die App selbst kann also nur geprüft werden, ob Einstellungen wie von Nutzenden intendiert bei Texteingaben auf der Anicht greifen.
iOS
Unter iOS und iPadOS (iPad mit Magic Keyboard) gibt es die geforderten Einstellungsmöglichkeiten unter Bedienungshilfen / Tastaturen / Tastenwiederholung. Hier lässt sich die Tastenwiederholung auch ganz abstellen. Der Prüfschritt ist deshalb nicht anwendbar.
Android
Unter Eingabehilfe > Interaktion und Geschicklichkeit > Anschlaggeschwindigkeit die Funktion aktivieren und den Wert auf 2 Sekunden setzen.
Unter Eingabehilfe > Interaktion und Geschicklichkeit > Tastenanschlagfunktion die Funktion aktivieren und den Wert auf 2 Sekunden setzen.
Texteingabefeld fokussieren
Einen Buchstaben der Tastatur länger drücken
Prüfen, ob die Eingabewiederholung erst nach 2 Sekunden einsetzt. Damit ist klar, dass die App die Android-Betriebssystemeinstellung berücksichtigt (auch wenn die Verzögerung eigentlich erst nach der Erst-Eingabe des Buchstabens starten sollte und nicht, wie bei Android, auch diese Ersteingabe um 2 Sekunden verzögert)
Den gleichen Buchstaben mehrfach drücken. Funktioniert die erneute Eingabe erst nach 2 Sekunden?
3. Hinweise
Die Android-Funktion Eingabehilfe > Interaktion und Geschicklichkeit > Anschlaggeschwindigkeit leistet etwas anderes als die in der Anforderung intendierte Funktion, das Einsetzen der koninuierlichen Eingabe des gleichen Zeichens bei längerem Drücken einer Taste zu verzögern. Die Verzögerung betrifft nämlich auch schon das initiale Drücken der Taste, was den Wert der Funktion sehr veringert. Denn gezielte Tastatureingaben sollen ja nicht grundsätzlich verzögert werden, sondern nur das Einsetzen der Wiederholung.
Die Android-Funktion Eingabehilfe > Interaktion und Geschicklichkeit > Tastenanschlagfunktion leistet etwas anderes als die in der Anforderung intendierte Funktion, die Frequenz der Eingabe bei Tastenwiederholung herabzusetzen. Sie schafft nur eine Eingabeverzögerung bei erneutem Drücken der gleichen Taste, nicht jedoch beim Halten der Taste. Dieses führt (nach der unter Anschlaggeschwindigkeit eingestellten Vertzögerung) zu einer unverändert schnellen fortgesetzten Eingabe des gleichen Zeichens.
Die Abweichungen der betriebssystemseitig möglichen Einstellungen von der Intention der Anforderung sind der App nicht anzulasten. Der Prüfschritt wäre nur dann nicht erfüllt, wenn betriebsystemseitige Einstellungen von Anschlaggeschwindigkeit und Tastenanschlagfunktion bei Texteingaben in der App nicht greifen würden.
Bei der Nutzung virtueller Tastaturen (Touch-Eingabe) unter iOS und Android erfolgt keine Tastenwiederholung.
Hinweis zu iOS: Ist bei Tastenwiederholung aktiviert, funktioniert diese nur bei bestimmten Tasten , z.B. bei den Zeichen
.
,-
oder/
, nicht jedoch bei 0-9 und A-Z. Dies ist ein bekannter iOS-Bug.
4. Bewertung
Nicht anwendbar (iOS)
Der Prüfschritt ist zurzeit für iOS-Apps nicht anwendbar (denn die Tastenwiederholung ist in den Betriebssystemeinstellungen komplett abstellbar).
Erfüllt (Android)
Für Android ist der Prüfschritt erfüllt, wenn sich über die Funktionen Anschlaggeschwindigkeit und Tastenanschlagfunktion Verzögerungen von jeweils 2 Sekunden einstellen lassen und diese Einstellungen bei Texteingabefeldern der App greifen.
Nicht erfüllt (Android)
Für Android-Apps ist der Prüfschritt nicht erfüllt, wenn eingestellte höhere Werte bei Anschlageschwindigkeit und Tastenanschlagfunktion bei Texteingabefeldern der App nicht greifen.
Quellen
Android App offering key repeat settings: External Keyboard Helper Pro
Einordnung des Prüfschritts
Einordnung des Prüfschritts nach EN 301 549 V3.2.1
5.7 Key repeat
Where ICT has a key repeat function that cannot be turned off:
a) the delay before the key repeat shall be adjustable to at least 2 seconds; and
b) the key repeat rate shall be adjustable down to one character per 2 seconds.